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Hofburgplatz 2
Brixen, Südtirol
IT 39042
Stiftung Hofburg Brixen: Diözesanmuseum und Diözesanarchiv
Das Diözesanarchiv steht im Eigentum der Diözese Bozen-Brixen; es ist seiner zivilrechtlichen Natur nach ein Privatarchiv. In seiner derzeitigen Konsistenz, untergebracht in der Hofburg in Brixen, ist es im Wesentlichen das historische Archiv der alten Diözese Brixen. Akten aus der Zeit nach 1964 sind eher spärlich präsent; eine systematische Überstellung aus Bozen hat noch nicht begonnen. Auch gibt es noch keine Absprachen über die Archivierungsgrundsätze, die künftig gelten sollen.
Die Bezeichnung "Diözesanarchiv", in der wissenschaftlichen Literatur seit Jahrzehnten etabliert, ist ableitbar aus der für den ersten, 1948 offiziell bestellten Direktor, Karl Wolfsgruber, verwendeten Titulatur: Im Schematismus des Jahres 1955 wurde Wolfsgruber, damals auch Sekretär in der Konsistorialkanzlei, als Mitglied der Archivkommission als „Archivar“ geführt. 1958 war er der Vorsitzende der Archivkommission, als solcher wurde er als „Diözesan-Archivar“ geführt.
Das Diözesanarchiv vereint drei Haupt-Bestandsgruppen, die zuvor als getrennte Archive geführt, seit Wolfsgruber aber nach einheitlichen Kriterien erschlossen wurden: das Hofarchiv, das Konsistorial-/Ordinariatsarchiv und das Archiv des Domkapitels. Hinzu kommen, teilweise erst in der Zeit nach Wolfsgruber integriert, die Akten des ehemaligen deutschen Anteils der Diözese Trient, das Archiv des Johanneums in Dorf Tirol, mehrere Nachlässe und, als Depositum, das Archiv des ehemaligen Klosters Säben.
Die Verzeichnung aller Bestände erfolgte in der Absicht, eine einfache, komfortable Suche zu ermöglichen. Aus diesem Grund wurde versucht, Toponyme und Eigennamen in hohem Grade zu normalisieren und bei häufig wiederkehrenden Begriffen mit einheitlichen Abkürzungen zu arbeiten. In den Urkundenregesten wurde diesbezüglich ein höherer Grad an Konsequenz erreicht als bei den Akten, der Anspruch auf vollkommene Einhaltung des Prinzips wird aber nicht erhoben. Personen, die in Standardwerken bereits erfasst sind, wie beispielsweise in den prosopographischen Arbeiten über das Domkapitel von Leo Santifaller (SDK), Karl Wolfsgruber (WDK) bzw. Josef Gelmi (GDK) oder über den Seelsorgeklerus von Alois Trenkwalder (TW), werden mit den dort vorfindlichen Nummerierungen gekennzeichnet; Die Sigle KKK verweist auf Personen, die in einer geplanten, voraussichtlich 2026 erscheinenden, nach dem Muster Santifaller/Wolfsgruber aufgebauten Monographie über den niederen Domklerus biographisch gewürdigt werden. Manche in den Urkunden genannte Höfe werden mithilfe der Arbeiten von Josef Tarneller, Ignaz Mader, Engelbert Auckenthaler und Carlo Battisti identifiziert; in diesem Bereich ist allerdings noch viel nachzuarbeiten.
SDK: Leo SANTIFALLER, Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung im Mittelalter (Schlern-Schriften 7), Innsbruck 1924.
WDK: Karl WOLFSGRUBER, Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung in der Neuzeit (Schlern-Schriften 80), Innsbruck 1951.
GDK: Josef GELMI / Eduard SCHEIBER, Das Brixner Domkapitel in seiner persönlichen Zusammensetzung 1826–2012, Brixen 2012.
Erika Kustatscher, Das Diözesanarchiv Brixen, in: Philipp Tolloi (Hg.), Archive in Südtirol. Geschichte und Perspektiven. Archivi in Provincia di Bolzano. Storia e prospettive (Veröffentlichungen des Südtiroler Landesarchivs. Pubblicazioni dell‘ Archvio Provinciale di Bolzano 45), Innsbruck 2018, 293–316.
Erika Kustatscher, Kirche und Kultur. Die Fürstbischöfliche Kommission für Kunst und Denkmalpflege der Diözese Brixen 1914–1964, in: Der Schlern 97/5–6 (2023) 70–105.
Montag-Freitag, 10-16:30 Uhr und nach Vereinbarung
Die Benutzerinnen und Benutzer des Diözesanarchivs sind gebeten, ihren Besuch mindestens eine Woche zuvor via E-Mail (archiv@hofburg.it) anzukündigen und ihr Forschungsinteresse anzugeben.
Für die Benutzung des Diözesanarchivs wird eine Nutzungsgebühr erhoben.